Glossar

Version 40.1 von Ulrich Halfter am 22.08.2025 09:36

BegriffErklärung
Abgebende StelleBezeichnung der Organisationseinheit, welche digitale Objekte an das Archiv übergibt. Die abgebende Stelle ist häufig identisch mit dem Produzenten. Synonym wird der Begriff "abliefernde Stelle" verwendet.
AblieferungGesamtmenge der (digitalen) Objekte, die innerhalb einer Übernahme vom Produzenten an das Archiv übergeben werden.
AblieferungsverzeichnisEin vom Produzenten erstelltes Verzeichnis der Unterlagen, die dem Archiv nach der Bewertungsentscheidung tatsächlich zur Übernahme bereitgestellt werden.
Accesssiehe Benutzung
AdministrationFunktionseinheit des OAIS-Referenzmodells, die Prozesse der Fach- und Systemadministration des Digitalen Magazins umfasst. Die Administration wird von der Steuerungsstelle geführt.
Advanced Audio Coding (AAC)Von der Moving Picture Experts Group entwickeltes, verlustbehaftetes Audiodatenkompressionsverfahren, das als Weiterentwicklung von MPEG-2 Multichannel im MPEG-2-Standard spezifiziert wurde.
AkteurOberbegriff für handelnde Organisationseinheiten im Digitalen Magazin.
AltdatenElektronisch vorliegende Daten aus einer abzulösenden IT-Fachanwendung, die in eine neue IT-Fachanwendung zu übertragen sind.
AnbietungProzess, bei dem abgeschlossene, nicht mehr einer Aufbewahrungsfrist unterliegende und für die Aufgabenerfüllung nicht mehr benötigte Unterlagen vom Produzenten dem zuständigen Archiv zur Übernahme angeboten werden.
AnbietungsverzeichnisEin vom Produzenten erstelltes Verzeichnis der Unterlagen, die dem Archiv zur Übernahme angeboten werden. Das Anbietungsverzeichnis umfasst Metadaten zu den (digitalen) Objekten, Primärdaten sind nicht enthalten. Es unterstützt die archivische Bewertung.
ARCDas Dateiformat wird benutzt, um mehrere Ressourcen von Webseiten in einer Datei speichern zu können.
ArchivEin Archiv ist eine Institution oder Organisationseinheit, in der Archivgut zeitlich unbegrenzt im Rahmen der Zuständigkeit des Archivs oder des jeweiligen Sammlungsschwerpunktes aufbewahrt, benutzbar gemacht und erhalten wird (Archivierung). Mit dem Begriff können auch Gebäude oder Räumlichkeiten gemeint sein, in denen ein Archiv oder Archivgut untergebracht ist (Magazin).
Archival Information Package (AIP)Entsteht während des Ubernahmeprozesses im Archivierungssystem aus einem Ubergabeinformationspaket. Das AIP beinhaltet u. a. auch Informationen zur Historie der bisherigen Bearbeitungen bzw. Migrationen im Archiv sowie Attribute, die Integrität und Authentizität gewährleisten können. Es entspricht einem Informationsobjekt und kann eine oder mehrere Repräsentationen umfassen (Archivinformationspaket).
Archival Storagesiehe Archivspeicher
ArchivarMitarbeiterin oder Mitarbeiter des Archivs und Akteur im Digitalen Magazin.
Archivfachinformationssystem (AFIS)Fachanwendung zur Abbildung der archivischen Aufgaben: Übernahme, Magazinierung, Bestandserhaltung, Erschließung, Bereitstellung und Benutzung.
ArchivgutAls archivwürdig bewertete Teile des Registraturguts. Dazu zählen alle Informationsträger, wie z. B. Akten, Karten und Pläne, Bild-, Film-, Tongut, maschinenlesbare Datenträger einschließlich der Hilfsmittel zu ihrer Erschließung und Benutzung.
ArchivierungDas Archivieren beinhaltet das Erfassen und Bewerten von Unterlagen und das Übernehmen, Verwahren, Erhalten, Erschließen sowie Nutzbarmachen und Auswerten von Archivgut.
Archivinformationspaketsiehe Archival Information Package (AIP)Archival Information Package (AIP)
Archivpaketsiehe Archival Information Package (AIP)Archival Information Package (AIP)
ArchivspeicherFunktionseinheit des OAIS-Referenzmodells, die Prozesse zur Speicherung der Informationsobjekte bereitstellt. Der Archivspeicher des Digitalen Magazins setzt sich aus Zwischenspeicher, Langzeitspeicher und Nutzungsspeicher zusammen.
ArchivwürdigEigenschaft von Unterlagen, die aufgrund ihres rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Wertes als Quellen für die Erforschung und das Verständnis von Geschichte und Gegenwart dienen oder die zur Rechtswahrung sowie aufgrund von Rechtsvorschriften dauernd aufzubewahren sind.

SächsArchivG § 2, Abs. 3:

"Archivwürdig sind Unterlagen, denen ein bleibender Wert für Gesetzgebung, Rechtsprechung, Regierung und Verwaltung, für Wissenschaft und Forschung oder für die Sicherung berechtigter Belange betroffener Personen und Institutionen oder Dritter zukommt."
Audio Video Interleave (AVI)Audio Video Interleave ist ein vom Softwarehersteller Microsoft definiertes Video-Containerformat, das von dem für Windows 3.1 eingeführten RIFF (Resource Interchange File Format) abgeleitet ist.
AufbewahrungsfristGeltende Frist, die definiert, wie lange Unterlagen nach deren Abschließen innerhalb der aktenführenden Stelle aufzubewahren sind.
Auslieferungsinformationspaketsiehe Dissemination Information Package (DIP)
AussonderungAnbietung von Unterlagen an das zuständige Archiv, deren Aufbewahrungsfrist abgelaufen ist. Das Archiv bewertet die angebotenen Unterlagen und entscheidet, ob diese archivwürdig sind oder kassiert (vernichtet) werden dürfen.
AuthentifizierungVerfahren der Überprüfung der Identität von Personen oder Systemen anhand definierter Merkmale.
AuthentizitätNachweis über die Echtheit von Daten und die eindeutige Zuordnung zum Verfasser, Ersteller und/oder Absender. Maßstab für die Authentizität sind die signifikanten Eigenschaften des Informationsobjekts.
BackupSicherung digitaler Daten auf einem unabhängigen Speichermedium.
BenutzerNatürliche oder juristische Person (auch: Archivar, Produzent), die Einsicht in die Bestände eines Archivs für die Auswertung zu persönlichen, rechtlichen oder wissenschaftlichen Zwecken nimmt.
BenutzerdienstOrganisationseinheit des Archivs und Akteur des Digitalen Magazins.
BenutzungEinsichtnahme in die Bestände eines Archivs für die Auswertung zu persönlichen, rechtlichen oder wissenschaftlichen Zwecken nach Genehmigung eines Benutzungsantrags. Auch eine schriftliche Anfrage gilt im rechtlichen Sinn als Benutzung.
BereitstellungProzess zur Vorlage der Informationsobjekte für den Benutzer (im analogen Prozess als Ausheben bezeichnet).
BestandGruppe von Archivgut, gebildet und geordnet nach Entstehungszusammenhängen des jeweiligen Archivguts.
Bestandserhaltungsiehe Erhaltungsplanung
BewertungErmittlung der archivwürdigen Teile des Schriftguts, das dem Archiv zur Übernahme angeboten wird. Die Bewertung ist eine ausschließliche Aufgabe der Archive.
BewertungskatalogVom zuständigen Archiv im Vorfeld einer Übernahme erarbeitete Bewertungsentscheidung auf Aktenplanebene, die im Quellsystem, z. B. Dokumentenmanagementsystem/ Vorgangsbearbeitungssystem hinterlegt wird.
BewertungsverzeichnisErweitertes Anbietungsverzeichnis, das die Bewertungsentscheidung des Archivars als Vermerk enthält.
Data Managementsiehe Datenverwaltung
DateiElektronische Ausprägung inhaltlich zusammengehöriger Daten, welche auf einem beliebigen Speichermedium gespeichert werden können.
DateisammlungEine zusammengehörige Menge von Dateien, die in strukturierter oder unstrukturierter Form vorliegen können.
DatenOberbegriff für alle Informationen, die von elektronischen Medien gelesen, elektronisch verarbeitet oder auf elektronischen Medien gespeichert werden können.
DatenbankFachanwendung, die in sich strukturierte Daten verwaltet und selektiert ausgeben kann.
DatenschutzGesetzlich definierter Handlungsrahmen, in dem personenbezogene Daten erfasst, verwendet und gespeichert werden dürfen.
DatenverwaltungFunktionseinheit des OAIS-Referenzmodells, die Prozesse zur Verwaltung der Informationsobjekte und Metadaten bereitstellt.
Digital Negative Format (DNG)Das Digital-Negative-Format (digitales Negativ) ist ein patentiertes, offenes, nicht-freies, verlustfreies Rohdatenformat, das für die Digitalfotografie entwickelt wurde.
Digitale ObjektartGruppe von digitalen Objekten mit identischen Eigenschaften, z. B. E-Akten, Dateisammlungen.
Digitales MagazinOrganisation (bestehend aus Personen und technischen Systemen), die die Verantwortung für die Archivierung von Unterlagen in digitaler Form übernommen hat.
Digitales ObjektNach Nestor definiert als "ein aus einer Reihe von Bitsequenzen zusammengesetztes Objekt". Somit kann all das als ein digitales Objekt bezeichnet werden, das mit Hilfe eines Computers gespeichert und verarbeitet werden kann.
Dissemination Information Package (DIP)Benutzerbezogene Sicht auf das Archivinformationspaket, das entsprechend den Nutzungsrechten im Prozess Benutzung erzeugt und dem Benutzer des Archivs vorgelegt wird (Auslieferungsinformationspaket = Nutzungspaket).
DOC/ DOCXDateinamenerweiterung für Textverarbeitungsdokumente, meist ein proprietäres Microsoft Word-Format.
E-AkteZusammenfassung sachlich zusammengehöriger oder verfahrensgleicher elektronisch geführter Dokumente und Vorgänge mit eigenem Aktenzeichen und eigener Inhaltsbezeichnung, die bei der Erledigung einer Sache in einem Dokumentenmanagement- oder Vorgangsbearbeitungssystem entstehen. Digitales Objekt im Archivierungssystem.
ErhaltungsplanungFunktionseinheit des OAIS-Referenzmodells, die Prozesse und Maßnahmen zur Erhaltung der Informationsobjekte bereitstellt.
ErschließungOrdnung und Verzeichnung von Metadaten zu einer Verzeichnungseinheit bzw. einem digitalen Objekt und seiner Bestandteile zur Identifikation, Beschreibung und Kontextherstellung.
Exchangeable Image File Format (EXIF)Standardformat für das Abspeichern von Metadaten in digitalen Bildern.
FachanwendungSoftware zur Erfüllung einer spezifischen Fachaufgabe des Produzenten.
FachinformationssystemFachanwendung zur Abbildung der archivischen Aufgaben: Übernahme, Magazinierung, Bestandserhaltung, Erschließung, Bereitstellung und Benutzung.
FFV1FFV1 oder FFmpeg Videocodec 1, ist ein verlustfreier intra-frame Videocodec. Er ist Teil der freien Codec-Sammlung libavcodec des Projektes FFmpeg.
FindmittelVerzeichnis erschlossener Beständen des Archivguts, z. B. ein Findbuch.
Flash Video (FLV)Flash Video ist ein von Adobe Systems entwickeltes offenes Containerformat, das vornehmlich für Internetübertragungen von Videoinhalten genutzt wird.
FormatkonverterTool für die Konvertierung bzw. Migration von Dateien in andere Dateiformate, bspw. Archivierungsformate.
Free Lossless AudioCodec (FLAG)Englisch für freier verlustfreier Audio-Kodierer/-Dekodierer, ist ein Codec zur verlustfreien Audiodatenkompression, der im Rahmen der Xiph.Org Foundation entwickelt wird. Er ist frei verfügbar und in seiner Nutzung nicht durch Softwarepatente beschränkt.
Geography Markup Language (GML)Auszeichnungssprache zum Austausch raumbezogener Objekte (Features). GML ist eine Anwendung von XML und durch Schemabeschreibungen (XML-Schemadateien *.xsd) festgelegt. GML erlaubt die Übermittlung von Objekten mit Attributen, Relationen und Geometrien im Bereich der Geodäten unter Einbeziehung von nicht-konventionellen Daten, wie Sensordaten.
GeoTIFFSpezielle Form eines TIFF-Bildes, also ein Dateiformat zur Speicherung von Bilddaten. Da das TIFF-Format eine verlustfreie Speicherung zulässt, eignet es sich gut zur Verarbeitung von geographischen Daten, da es bei Satelliten- und Luftbildern bzw. anderen Rasterdaten oft auf hohe Abbildungsgenauigkeit ankommt. Die Besonderheit von GeoTIFF gegenüber dem normalen TIF-Format liegt darin, dass spezielle Daten über die Georeferenz zusätzlich zu den sichtbaren Rasterdaten in die Bilddatei eingebettet werden. Dazu zählen Koordinaten zur Georeferenzierung des Bildausschnitts sowie zur verwendeten Karten-Projektion: Die Datei enthält spezifische Angaben über das Koordinatenreferenzsystem.
Hashfunktion (auch Streuwertfunktion)Algorithmus, der ein digitales Objekt mit einer Prüfsumme (Hashwert) versieht.
HashwertWert für ein digitales Objekt, der durch eine Hashfunktion erzeugt wurde.
Hypertext Markup Language (HTML)Textbasierte Auszeichnungssprache zur Strukturierung digitaler Dokumente wie Texte mit Hyperlinks, Bildern und anderen Inhalten. HTML-Dokumente sind die Grundlage des World Wide Web und werden von Webbrowsern dargestellt. Neben den vom Browser angezeigten Inhalten können HTML-Dateien zusätzliche Angaben in Form von Metainformationen enthalten, z. B. über die im Text verwendeten Sprachen, den Autor oder den zusammengefassten Inhalt des Textes. Aktuell ist die Version HTML 5.2.
InformationsobjektEinheit im Digitalen Magazin, die einen logisch abgegrenzten Inhalt bestehend aus Daten darstellt. Für digitale Ausprägung eines Informationsobjektes wird synonym „Digitales Objekt“ verwendet.
InformationssicherheitAls Informationssicherheit bezeichnet man Eigenschaften von informationsverarbeitenden und -lagernden (technischen oder nicht-technischen) Systemen, die die Schutzziele Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität sicherstellen. Informationssicherheit dient dem Schutz vor Gefahren bzw. Bedrohungen, der Vermeidung von wirtschaftlichen Schäden und der Minimierung von Risiken.
Ingestsiehe Übernahme
IntegritätVollständigkeit und Unversehrtheit von Daten, d. h. dass diese weder absichtlich noch unabsichtlich noch durch einen technischen Fehler verändert oder zerstört wurden.
International Press Telecommunications Council (IPTC)Datenformat zur Speicherung von Metadaten in Bilddateien.
JPEGGebräuchliche Bezeichnung für die 1992 vorgestellte Norm ISO/IEC 10918-1 bzw. CCITT Recommendation T.81, die verschiedene Methoden der Bildkompression beschreibt. Die Bezeichnung "JPEG" geht auf das Gremium Joint Photographic Experts Group zurück, das die JPEG-Norm entwickelt hat. JPEG schlägt verschiedene Komprimierungs- und Kodierungsmethoden vor, darunter verlustbehaftete und verlustfreie Kompression, verschiedene Farbtiefen sowie sequenzielle oder progressive Modi (normaler Bildaufbau bzw. allmähliche Verfeinerung). Weithin verbreitet ist nur die verlustbehaftete Komprimierung bei sequenziellem oder progressivem Modus und 8-Bit-Farbkanälen. Die JPEG-Norm beschreibt lediglich Bildkompressionsverfahren, legt aber nicht fest, wie die so entstandenen Daten gespeichert werden sollen.
JPEG 2000JPEG 2000 (ISO-Standard 15444) ist ein Grafikformat für Rastergrafiken mit Bildkompression. Wie das bekannte JPEG ist es von der Joint Photographic Experts Group herausgegeben. JPEG 2000 ermöglicht sowohl verlustfreie als auch verlustbehaftete Kompression. Mit dem Format lassen sich gute Komprimierungsraten für fotoähnliche Bilder erreichen. Die Bilddateien können eine Reihe von Metadaten aufnehmen, welche das Verwalten und Auffinden der Bilder erleichtern.
KassationDatenschutzgerechte Vernichtung der vom zuständigen Archiv als nicht archivwürdig bewerteten Unterlagen; erfolgt grundsätzlich nach Ablauf der geltenden Aufbewahrungsfristen und nach der Anbietung an das Archiv.
KonvertierungWechsel des Dateiformats digitaler Unterlagen, bspw. mit Hilfe eines Formatkonverters.
LangzeitspeicherKomponente des Archivspeichers, welche für die dauerhafte Speicherung der Archivpakete eingesetzt wird.
LesbarkeitMöglichkeit zur Interpretation digitaler Unterlagen.
Magazinierungsiehe Archivierung
MappingVerfahren, das Metadatenelemente einer Datenstruktur nach vorgegebenen Regeln in eine andere Datenstruktur überträgt.
MetadatenMetadaten sind Daten, die andere Daten beschreiben.
MigrationAustausch oder Wechsel von Softwareumgebung, Hardware oder verwendetem Dateiformat.
MonitoringBereich eines Systems, über den alle Fachprozesse überwacht und ggf. in diese eingegriffen werden bzw. diese gesteuert werden können. Die Steuerungsstelle ist für den Bereich Monitoring des Digitalen Magazins verantwortlich.
MOVMOV ist ein Videoformat, das von Apple für das QuickTime-Programm entwickelt wurde. Es ist ein Containerformat, das verschiedene Medien wie Video, Audio und Text in einer Datei speichern kann.
MP3MPEG Audio Layer III ist ein Verfahren zur verlustbehafteten Kompression digital gespeicherter Audiodaten. MP3 bedient sich dabei der Psychoakustik mit dem Ziel, nur für den Menschen wahrnehmbare Signalanteile zu speichern. Dadurch wird, bei nicht (oder kaum) verringert wahrgenommener Audioqualität, eine starke Reduktion der Datenmenge möglich.
MPEGMPEG steht für Moving Picture Experts Group. Es handelt sich dabei um eine Expertengruppe, die Standards für die Komprimierung von Audio- und Videodaten festlegt. MPEG-Standards, wie MPEG-1, MPEG-2, MPEG-4 und MPEG-H, werden häufig für die Speicherung und Übertragung von Multimedia-Inhalten verwendet.
Nutzungspaketsiehe Dissemination Information Package (DIP)
NutzungsspeicherKomponente des Archivspeichers, welche für die mittelfristige Speicherung der Nutzungspakete eingesetzt wird.
OGGOgg ist ein Container-Dateiformat für Multimedia-Dateien, kann also gleichzeitig Audio-, Video- sowie Textdaten enthalten.
Open Archival Information System (OAIS)OAIS ist ein Referenzmodell für ein dynamisches, erweiterungsfähiges Archivinformationssystem. Das OAIS–Referenzmodell gilt als wichtigster Standard für die elektronische Archivierung.
OriginalDie von den abgebenden Stellen an das Archiv übergebenen digitalen Unterlagen. Sie werden unverändert im Digitalen Magazin archiviert. Auch bei durchgeführten Erhaltungsmaßnahmen bleiben die originalen Unterlagen erhalten.
Preservation Planningsiehe Erhaltungsplanung
PrimärdatenVom Produzenten erstellte Unterlagen. Informationen, die zusammen mit Metadaten ein digitales Objekt bilden.
ProduzentOrganisationseinheit, die Primärdaten erstellt. Der Produzent fungiert i.d.R. als abgebende Stelle, die dem Archiv archivwürdige Originale der digitalen Objekte zur Archivierung übergibt.
RegistraturOrganisationseinheit für die Verwaltung von Schriftgut in Behörden.
RepräsentationEine Erscheinungsform eines digitalen Objektes, die alle Daten enthält, um ein Informationsobjekt vollständig darzustellen.
ReproduktionEine Vervielfältigung eines Informationsobjektes bzw. eines Teils eines Informationsobjektes, die dem Benutzer für seine Zwecke vom Archiv zur Verfügung gestellt wird. Zur Kenntlichmachung ihres Kopiecharakters besitzt eine Reproduktion rechtliche Hinweise und Markierungen.
SchriftgutGesamtheit der bei einer aktenführenden Stelle im Rahmen der Aufgabenerfüllung bzw. Geschäftstätigkeit erstellten oder empfangenen Dokumente unabhängig von Art des Informationsträgers und der Form der Aufzeichnung.
SchutzbedarfGrad der notwendigen Maßnahmen zum Schutz gespeicherter digitaler Unterlagen gem. IT-Grundschutzkatalog des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik.
SchutzfristFrist nach Entstehung von Archivgut, während der dieses einer Benutzungsbeschränkung unterliegt. Für Archivgut, in dem personenbezogene Daten enthalten sind, gelten besondere Schutzfristen. Die Schutzfristen sind in den Archivgesetzen des Bundes und der Länder bzw. Benutzungsordnungen geregelt. Sie können in besonderen Fällen auf Antrag verkürzt werden.
Signatur (elektronisch)Elektronische Daten, die der Authentifizierung sowie Authentitäts- und Integritätsprüfung von anderen elektronischen Daten (den Nutz- oder Ursprungsdaten) dienen. Die elektronische Signatur kann den Nutzdaten beigefügt oder logisch mit ihnen verknüpft werden.
Signifikante EigenschaftenEigenschaften digitaler Objekte, die für den Erhalt der von ihnen repräsentierten Informationsobjekte unter Gewährleistung von Integrität und Authentizität relevant sind.
SpeicherungSicherung von digitalen Objekten im Archivspeicher des Digitalen Magazins.
SteuerungsstelleAkteur im Digitalen Magazin, eng mit der OAIS-Funktionseinheit Administration verknüpft.
Submission Information Package (SIP)Enthält die von der abgebenden Stelle an das zuständige Archiv zu übergebenden digitalen Objekte. Die Struktur des SIP richtet sich nach den Vorgaben des Archivs.
Tagged Image File Format (TIFF, auch TIF)Dateiformat zur Speicherung von Bilddaten. Es wurde ursprünglich von Aldus (1994 von Adobe übernommen) und von Microsoft für die Farbseparation bei gescannten Rastergrafiken entwickelt.
TektonikDie Gesamtgliederung der Archivbestände eines Archivs wird als Tektonik bezeichnet.
TXTBezeichnung einer Datei in der Informationstechnik, die darstellbare Zeichen enthält (Textdatei). Diese können durch Steuerzeichen wie Zeilen- und Seitenwechsel untergliedert sein. Das Gegenstück zur Textdatei ist eine Binärdatei.
ÜbernahmeFunktionseinheit des OAIS-Referenzmodells, die Prozesse des Transfers der Informationsobjekte vom Produzenten zum Archiv, die Transformation in Archivinformationspakete sowie die Aufnahme im Archivspeicher bereitstellt.
ÜbernahmeartVorgehensweise zur Übernahme von bestimmten digitalen Objekten bzw. einer bestimmten Ablieferungsart in das Digitale Magazin.
Übergabeinformationspaketsiehe Submission Information Package (SIP)
Übernahmepaketsiehe Submission Information Package (SIP)
ÜbernahmeverzeichnisVerzeichnis der vom zuständigen Archiv tatsächlich übernommenen Unterlagen. Es wird während der Übernahme im Digitalen Magazin erstellt.
UnterlagenArchivrechtlicher Oberbegriff für die vom Produzenten, unabhängig vom Datenträger erstellten Aufzeichnungen.
ValidierungPrüfung der technischen Eigenschaften von Meta- und/oder Primärdaten auf Übereinstimmung auf Basis einer definierten Regel oder eines definierten Schemas.
VerfügbarkeitMöglichkeit, auf gespeicherte digitalen Unterlagen in einer angemessenen Zeit zuzugreifen.
VertraulichkeitSchutz vor unberechtigter Kenntnisnahme von Unterlagen zur Sicherung personenbezogener, geschäftsrelevanter oder sonstiger Daten.
VerzeichnungseinheitArchivgut in jeder Form, das als Einheit innerhalb eines Bestandes mit eigener Identifikation durch die nur einmal vorhandene Signatur und dazugehörigen Verzeichnungsangaben im Findmittel behandelt wird. Erschließungseinheit im Fachinformationssystem.
ViewerSoftware zur Ansicht digitaler Objekte.
WARCWeb ARChive Archivformat, Methode zum Kombinieren mehrerer digitaler Ressourcen in einer aggregierten Archivdatei zusammen mit zugehörigen Informationen.
Wave/ Wave PCM (WAV)Das WAVE-Dateiformat ist ein Containerformat zur digitalen Speicherung von Audiodaten, das auf der von Microsoft für Windows definierten Ressource Interchange File Format (RIFF) aufsetzt. Eine WAVE-Datei enthält vor den Audiodaten zumindest Informationen über deren Format.
Windows Bitmap (BMP)Windows Bitmap (BMP) oder device-independent bitmap (DIB) ist ein zweidimensionales Rastergrafikformat, das für die Betriebssysteme Microsoft Windows und OS/2 entwickelt und mit Microsoft Windows 3.0 eingeführt wurde, welches 1990 erschien.
Windows Media Audio (WMA)Proprietärer Audio-Codec von Microsoft und Teil der Windows-Media-Plattform. WMA wird zur Audiodatenkompression verwendet und in der Regel mit verlustbehafteter Kompression eingesetzt, vergleichbar dem MPS-Verfahren. Daneben gibt es eine Version, die explizit auf Quellmaterial mit Stimmen ausgelegt ist (Windows Media Audio Voice, ACELP), sowie den verlustfreien Codec Windows Media Audio Lossless. Das standardmäßige verlustbehaftete Kompressionsverfahren von WMA basiert auf demselben Prinzip wie die MPS-Kompression: Nach einer Umwandlung in eine Frequenz-Amplituden-Domäne werden Maskierungseffekte (nahe Frequenzen, die nicht unterscheidbar sind) oder Töne, die generell nicht hörbar sind (Hörgrenze), gelöscht. Dadurch wird Speicherplatz gespart.
Windows Media Video (WMV)Reihe proprietärer Videoformate von Microsoft und Teil der Windows-Media-Plattform. Neben dem Windows Media Player und vielen anderen Software-Playern beherrschen auch einige eigenständige Hardware-Abspielgeräte das Dekodieren von WMV-Dateien. Dateien, die WMV-kodierte Video-Streams enthalten, sind meist in Microsofts Container-Format Advanced Streaming Format (ASF) eingebettet. Diese Dateien haben meistens die Dateiendung .asf, im FalIe einer Video-Datei können sie aber auch die Endung .wmi tragen.
XLS/ XLSXDateiendung von Dateien des Tabellenkalkulations-Programms Microsoft Excel.
XML in der öffentlichen Verwaltung (XÖV)XML in der öffentlichen Verwaltung ist ein Standard für den elektronischen Datenaustausch der öffentlichen Verwaltung auf der Basis von Nachrichten in XML-Syntax und zugehörigen Codelisten und Prozessen. XÖV ist ein föderal erarbeiteter Standard, der von der Koordinierungsstelle für IT-Standards betreut wird.
ZwischenspeicherKomponente des Archivspeichers, welche für die kurzfriste Speicherung der Übernahmepakete eingesetzt wird.

Quellen:
Landesarchiv Thüringen "Fach- und Organisationskonzept Digitales Magazin des Freistaats Thüringen" https://landesarchiv.thueringen.de/media/landesarchiv/2Aufgaben/Digitale_Archivierung/fachkonzept_v1.5_publikationsfassung.pdf (abgerufen am 20.08.2025); Elektronisches Kommunalarchiv - elKa - Fachkonzept; Wikipedia (abgerufen am 22.08.2025)